Mit dem Aufkommen von CBD-Produkten für Haustiere kam es zu einem weit verbreiteten Missverständnis, das insbesondere Katzenbesitzer betraf. In einem Artikel, wurde behauptet, dass Katzen keine Terpene vertragen, da sie diese nicht verstoffwechseln können. Diese Fehlinformation verbreitete sich schnell und taucht nun auf den ersten Seiten der Google-Suchergebnisse auf. Doch was ist dran an dieser Behauptung?
Der Ursprung des Missverständnisses
Der Mythos scheint seinen Ursprung in einem Artikel über die Anwendung von CBD bei Hunden und Katzen zu haben. Der Autor wies darauf hin, dass Katzen empfindliche Tiere sind und formulierte die kritische Aussage: "Katzen können Terpene nicht verstoffwechseln". Diese Behauptung, ohne wissenschaftliche Begründung oder Quellenangabe, wurde von anderen Seiten übernommen und in identischer Formulierung verbreitet.
Verbreitung der Fehlinformation
Googelt man nun nach Katzen und Terpenen, so findet man auf den ersten Seiten fast ausschließlich Ergebnisse zur angeblichen Unverträglichkeit von Terpenen bei Katzen. Auffällig ist, dass ca. 95% dieser Seiten von Herstellern von CBD-Produkten oder von sogenannten "unabhängigen" Ratgeberseiten stammen. Die vermuteten Abschriften untereinander verstärken den Eindruck, dass die Informationen nicht ausreichend verifiziert wurden.
Konsequenzen für verunsicherte Katzenhalter
Viele Katzenbesitzer sind aufgrund dieser vermeintlichen Fakten vorsichtig geworden und vermeiden es, ihren Tieren terpenhaltige Produkte zu geben. Doch wie berechtigt ist diese Zurückhaltung? Gerade Halter, die ihren Tieren natürliche und vor allem pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel geben wollen, stoßen zwangsläufig auf Terpene.
Die Vielfalt der Terpene
Terpene sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die in allen Pflanzen vorkommen. Viele für Katzen geeignete Lebensmittel enthalten Terpene. Cranberries, Brennnessel, Katzenminze, Süßholzwurzel, Kurkumawurzel, Karotten, Pilze, Gras, Feldsalat, Rose, Baldrian - all diese Pflanzen oder Pflanzenteile enthalten Terpene. Doch Terpene sind nicht gleich Terpene.
Terpene im Detail
Es ist wichtig zu verstehen, dass es verschiedene Arten von Terpenen gibt, darunter Monoterpene, Tetraterpene, Sesquiterpene und Diterpene. Beispielsweise enthält Baldrian Monoterpene, Karotten Tetraterpene in Form von Carotinoiden, Beifuß Sesquiterpene wie Artemisinin und Retinol in Form von Diterpenen in Karotten.
Der Mythos der Katzenminze
Ein gutes Beispiel für Unsicherheit ist die Katzenminze, die Iridoidterpene enthält und dennoch oft als ungeeignet für Katzen dargestellt wird. Auch die Aussage, dass Katzen generell keine ätherischen Öle vertragen, ist nicht korrekt. Ätherische Öle enthalten immer Terpene, die für den charakteristischen Geruch verantwortlich sind.
Die Wissenschaft der Terpene
Um die Verwirrung zu klären, werfen wir einen Blick auf die chemische Zusammensetzung der Terpene. Diese Verbindungen enthalten Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoffe und kommen in der Natur vor allem in Pflanzen vor. Bei über 20.000 verschiedenen Terpenen wird deutlich, dass die pauschale Aussage "Katzen vertragen keine Terpene" schlichtweg falsch ist.
Die Vielfalt der Terpene
Es ist praktisch unmöglich, eine vollständige Liste aller Terpene zu erstellen, die Katzen vertragen oder nicht vertragen. Ein Beispiel ist die Hanfpflanze, die einige Terpene enthält, die für Katzen schädlich sein können. Hier ist es wichtig, sich auf wissenschaftlich fundierte Informationen zu verlassen und nicht alle Terpene pauschal zu verdammen.
Aufklärung und Wissensaustausch
Es ist an der Zeit, diesen Artikel zu teilen und die Aufklärung über Terpene bei Katzen zu fördern. In sozialen Medien, Tierforen, auf Instagram oder in persönlichen Nachrichten an andere Katzenbesitzer können diese wichtigen Informationen dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen und das Wohlergehen von Katzen zu verbessern.
Abschließend muss betont werden, dass nicht alle Terpene für Katzen schädlich sind. Diese Erkenntnis ist wichtig, um besorgte Katzenbesitzer zu beruhigen und ihnen die Gewissheit zu geben, dass nicht alle Terpene gleich sind. Dank wissenschaftlicher Forschung und Aufklärung können wir unseren Katzen weiterhin natürliche und gesunde Nahrungsergänzungsmittel anbieten, ohne sie unnötig zu gefährden.
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